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Fla-Raketen-Regiment 31 "Jaroslaw Dombrowski" Straßgräbchen

In den 60er Jahren wurden von der NVA mehrere Fla-Raketen-Regimenter errichtet, um die DDR vor feindlichen Luftangriffen, vor allem vor hoch fliegenden Bombern zu schützen. Das FRR 31 hatte vor allem die Aufgabe, die Braunkohle- und Energie-Region der Lausitz zu schützen.

Neben dem Haupt-Standort Straßgräbchen gehörten zum FRR 31 noch die Fla-Raketen-Abteilungen in Groß Döbbern (bei Cottbus), Großräschen, Kroppen (bei Ortrand) und Großröhrsdorf (welche ich noch auf anderen Seiten beschreiben werde).

Das Objekt des FRR befand sich in einem weitläufigen Waldstück bei Straßgräbchen (Kreis Kamenz, Ostsachsen).

Zum Objekt gehörten zwei größere, eingezäunte Bereiche, einerseits das eigentliche Objekt mit den Unterkunfts- und Versorgungsgebäuden, den Raketenbunkern, einem umfangreichen Fuhrpark-Bereich und dem Bereich des diensthabenden System. Anderseits gab es noch einen eingezäunten Bereich, in dem sich der Gleisanschluss mit Laderampe sowie einige Fahrzeug- und Lagerhallen und einige andere Gebäude befanden. Außerhalb der umzäunten Bereiche befand sich die Sturmbahn, ein Hubschrauber-Landeplatz, ein Offiziers-Wohnhaus sowie ein Teich.

Inhaltsverzeichnis:

1. Haupt-Bereich

1.1. Unterkunfts- und Versorgungsbereich

1.1.1. Wach- und Klubgebäude

1.1.2. Feuerwehr

1.1.3. Heizhaus

1.1.4. Unterkunfts-Baracken

1.1.5. Küche und Speisesaal

1.1.6. Lagergebäude

1.1.7. Stabsgebäude

1.1.8. Kasernengebäude

1.1.9. Dusch- und Nachrichtengebäude

1.1.10. Netzersatzanlage

1.1.11. ???

1.2. Raketen-Bereich

1.2.1. Raketenbunker

1.2.2. Bunker FB-3

1.2.3. Raketen-Betankungsanlagen

1.3. Fuhrpark

1.3.1. Fahrzeughallen

1.3.2. Fahrzeug-Unterstände

1.3.3. Fahrzeug-Werkstatt

1.3.4. Tankstelle

1.3.5. Schmier- und Hilfsstoff-Lager

1.4. diensthabendes System

1.4.1. Führungsbaracke

1.4.2. Führungsbunker

1.4.3. Richtfunk-Bunker

2. Neben-Bereich

2.1. Gleisanschluss, Verladerampe und Lokschuppen

2.2. Fahrzeug- und Lagerhallen

2.3. überdeckte Gebäude

2.4. ???

2.5. ???

2.6. Fahrzeugwerkstatt

2.7. Schutzbunker

2.8. Lagerbunker

2.9. Lagerhalle "Ruhlandtonne"

2.10. Hochspannungssicherunganlage

2.11. Netzersatzanlage und Trafostation

3. Objekte außerhalb der umzäunten Bereiche

3.1. Wohnhaus

3.2. Sturmbahn

3.3. Teich

3.4. Hubschrauber-Landeplatz

3.5. Wasserwerk

4. Wissenswertes

4.1. Das Fla-Raketen-System "Wolchow"

5. heutiger Zustand

 

Lageplan:

1. Haupt-Bereich

Das Haupt-Bereich lag in einem fast durchgängig bewaldetem Gebiet. Zur Tarnung waren alle Gebäude maximal zweistöckig und mit einem Tarnanstrich versehen. Es gab eine offizielle Zufahrt am Wach- und Klubgebäude, dort war der KDL (Kontrolldurchlasspunkt = "Pförtner"). Es gab mehrere weitere Tore in der Umzäunung, diese waren aber ständig verschlossen und wurden von den Wachposten regelmäßig kontrolliert. Diese dienten vor allem als Notausfahrten im Falle eines Waldbrandes. Alle Straßen innerhalb des Bereichs waren betoniert.

Bilder:

1.1.1. Wach- und Klubgebäude

Gleich an der Haupt-Zufahrt lag das Wach- und Klubgebäude. Es bestand aus einem zweistöckigen Gebäude, einem flachen Zwischenbau und einem Saal-Gebäude.

Im Erdgeschoss war das Wachlokal mit "Pförtnerhaus", Aufenthalts- und Ruheräume, die MHO-Verkaufstelle, sanitäre Anlagen sowie Arrestzellen. Im Obergeschoss befand sich ein Offizierscasino (Gaststätte) mit einem Gastraum, einer Küche und mehreren Klubräumen. Der Keller diente vor allem zur Lagerung von Lebensmitteln und Getränken.

Der Zwischenbau diente als Zugang zum Offizierscasino und zum Saal, hier gab es eine Garderobe und Toiletten.

Der Saal war als Mehrzweck-Saal konzipiert, er konnte sowohl für Feierlichkeiten, für Versammlungen, als auch für Kino-Veranstaltungen und Konzerte genutzt werden. An der Rückseite gab es einen Raum für Film-Projektoren.

Bilder:

1.1.2. Feuerwehr

Auf Grund der Lage in einem Kiefernwald, und der Lagerung erheblicher Mengen von Kraft-, Treib- und Schmierstoffen bestand eine hohe Brandgefahr. Daher gab es am Standort eine eigene Feuerwehr. Das Feuerwehrdepot bestand aus zwei Gebäuden: Ein Schlauchturm mit kleiner Garage und ein Gebäude mit den Aufenthalts-, Ruhe- und Büroräumen für die Einsatzkräfte sowie mit einer größeren Garage für das Löschfahrzeug.

Bild:

 

1.1.3. Heizhaus

Für die Beheizung des Haupt-Bereiches gab es ein zentrales Heizhaus. Ursprünglich war vorgesehen, wahlweise mit Feststoff (Braunkohle) oder Heizöl zu heizen. Die Heizöl-Anlage wurde aber später demontiert, es blieb nur das erdüberschüttete Heizöl-Tanklager (zwei Behälter zu je 100 m³) zurück.

Die Braunkohle wurde mit LKW angeliefert und auf einem überdachten Lagerplatz hinter dem Heizhaus abgeschüttet. Von dort aus wurde sie mittels Förderband und einer Lore zu den Bekohlungsöffnungen der Kessel transportiert.

Das Heizhaus besaß 10 Heizkessel. Die Heizung war als schwerkraft-belastete (Ausgleichbehälter am Schornstein) Pumpenumlauf-Heizung betrieben. Die Kessel arbeiteten mit natürlichem Zug. Die Entaschung geschah durch eine Absaugvorrichtung mit Zyklonabscheider und Sauggebläse. Die Abgase der Öfen wurden durch je einen Fuchs zu den zwei Schornsteinen geleitet.

Neben der zwei Kessel-Räume hatte das Heizhaus Räume für die Umwälzpumpen, für die Wasseraufbereitung sowie Aufenthaltsräume für die Heizer.

Bilder:

1.1.4. Unterkunfts-Baracken

An der Straße, gleich hinter dem Wach- und Klubgebäude befinden sich zwei größere Holz-Baracken. Wozu diese dienten, ist nicht mehr eindeutig zu erkennen, vermutlich entweder als Unterkunft oder es waren darin Büros untergebracht.

Bild:

 

1.1.5. Küche und Speisesaal

1.1.6. Lagergebäude

Im Haupt-Bereich gab es ein größeres Lager-Gebäude mit LKW-Rampe. Was dort gelagert wurde, ist mir bisher nicht bekannt, aber es ist zu vermuten, dass es sich um ein "BA-Lager" handelte, also um ein Lager für Bekleidung (Uniformen), Ausrüstung sowie andere Dinge des täglichen militärischen Bedarfs. Auch haltbare Lebensmittel (für den Einsatzfall) sollen hier gelagert worden sein, es gab auch Kühlräume.

Bilder:

1.1.7. Stabsgebäude

1.1.8. Kasernengebäude

1.1.9. Dusch- und Nachrichtengebäude

Im Südöstlichen Teil des Hauptbereichs befand sich ein kleineres Gebäude, welches gleich mehrere Aufgaben hatte: Einerseits befand sich dort der Duschraum des Objekts. Weiterhin stand in einem Raum ein größerer elektrisch beheizter "Backofen", deren Aufgabe mir bisher unklar ist (da es in den anderen FRA auch solche Öfen gab, wird das wohl irgendwie im Zusammenhang mit den Raketen stehen). Außerdem gab es in diesem Gebäude mehrere Räume für Funktechnik. Hinter dem Gebäude gab es eine Sitzecke mit einem wohl früher mal sehr schön angelegtem kleinen Gartenteich.

Bilder:

1.1.10. Netzersatzanlage

Nördlich des Haupt-Bereichs befand sich eine Diesel-Netzersatzanlage in einem erdüberdeckten "Bunker", welche vermutlich für die Energieversorgung des allgemeinen Haupt-Bereichs (Heizhaus, Küche, Stabsgebäude u.s.w.) zuständig war. Da der Dieselgenerator nicht mehr vorhanden ist, kann ich keine Angaben über die Leistungsfähigkeit dieser Anlage machen.

Bilder:

1.1.11. ???

Am nördlichen Rand des Haupt-Bereichs befindet sich ein durch einen Zaun vom übrigen Bereich abgegrenztes kleineres Gelände. Auf diesem Gelände befindet sich eine größere Baracke und ein kleineres, garagen-ähnliches massives Gebäude. Mir ist bis jetzt unklar, welchem Zweck diese Gebäude dienten.

Bilder:

1.2. Raketen-Bereich

1.2.1. Raketenbunker

Im südlichen Teil des Hauptbereichs befinden sich vier große, ebenerdige, erd-überdeckte Bunker, welche zur Lagerung der Raketen bzw. mit Raketen beladener Fahrzeuge dienten. Die Bunker sind unterschiedlich groß, ein Bunker ist doppelt ausgeführt. Die Bunker haben große massive Stahltore, Lüftungsanlagen und Kräne.

Bilder:

1.2.2. Bunker FB-3

In der Nähe der Raketenbunker befand sich ein kleiner FB3-Fertigteilbunker, vermutlich als geschützter Unterstand für das Raketen-Personal. Eigenartig ist hier die sehr reichliche Beleuchtung (16 "Schildkröten"-Leuchten).

Bilder:

1.2.3. Raketen-Betankungsanlagen

 

1.3. Fuhrpark

1.3.1. Fahrzeughallen

1.3.2. Fahrzeug-Unterstände

1.3.3. Fahrzeug-Werkstatt

1.3.4. Tankstelle

1.3.5. Schmier- und Hilfsstoff-Lager

1.4. diensthabendes System

1.4.1. Führungsbaracke

1.4.2. Führungsbunker

1.4.3. Richtfunk-Bunker

2. Neben-Bereich

2.1. Gleisanschluss, Verladerampe und Lokschuppen

2.2. Fahrzeug- und Lagerhallen

2.3. überdeckte Gebäude

3. Objekte außerhalb der umzäunten Bereiche

3.1. Wohnhaus

Abseits der eigentlichen Objekte befand sich ein zweistöckiges, nicht unterkellertes Wohnhaus mit vermutlich zwei Wohnungen. Neben dem Wohnhaus waren auch noch mehrere Fertigteil-Garagen. Wer in diesem Haus gewohnt hat, ist mit bisher unbekannt.

Ende 2006 wurde dieses Wohnhaus abgerissen. Vermutlich waren die Bauschäden nach 14-jährigem Leerstand zu groß.

Bilder:

3.2. Sturmbahn

Rechts neben der Zufahrtstraße befand sich eine Sturmbahn. Diese wurde bereits 1992 abgerissen.

3.3. Teich

Am nordwestlichen Waldrand befindet sich ein Teich. Dieser wurde vermutlich zum Angeln genutzt. Auf einer Freifläche befanden sich Sitzgelegenheiten, vermutlich wurde dort gegrillt und gefeiert. 

Heute ist der Teich ein offizielles Angler-Gewässer.

3.4. Hubschrauber-Landeplatz

Zwischen Haupt- und Nebenbereich befand sich eine größere Wiese, welche als Hubschrauber-Landeplatz vorgesehen war.

4. Wissenswertes

4.1. Das Fla-Raketen-System "Wolchow"

5. heutiger Zustand